Internationale Wolf-Benjamin-Heidenhein-Gesellschaft e.V. i.G.

Pädagogischer Ansatz

Was erfahren Kinder der Haupt- und Grundschulen, aber auch der weiterführenden Schulen über die Mechanismen von Diskriminierung und Verfolgung und die Verbrechen der nationalsozialistischen Diktatur? Es kann festgestellt werden, dass der Geschichtsunterricht dazu, wenn überhaupt vorhanden, oftmals unzureichend ist.

Entwurf des Anbaus an der Alten Schule mit Replik der historischen Fassade der ehemaligen Synagoge in Heidenheim

Wir müssen auch heute, mehr als 70 Jahre nach dem Ende der nationalsozialistischen Barbarei der 30er und 40er Jahre in Deutschland eine neue Stimmung der rassistischen Ausgrenzung und einen neuen Antisemitismus feststellen. Der Schulalltag ist mit der Aufklärung über und der Sensibilisierung für diese Themen überfordert. Dies zeigen wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Thema aber auch Berichte aus den Medien, die sich der Thematik widmen. Dieses Problemfeld haben die Initiatoren der Wolf-Benjamin-Heidenheim-Gesellschaft erkannt und wollen mit einem einzigartigen Projekt ein Zeichen setzen.

Geschichte und die daraus zu ziehenden Lehren können unserer Meinung nach nicht abstrakt vermittelt werden, sondern brauchen Beispiele, die eine emotionale Verbindung zum Thema herstellen. Daher will die Initiative der Wolf-Heidenheim-Gesellschaft anhand der Schicksale der Jüdischen Gemeinden in der Region in einer Ausstellung eine emotionale Brücke zum Thema Rassismus und Antisemitismus schlagen. Nach der Auseinandersetzung mit der Ausstellung sollen die Kinder und Jugendlichen in einer pädagogischen Station die Grundlagen und Wirkungsweisen von Rassismus und Ausgrenzung lernen und in interaktivem Spiel Auswirkungen und Konsequenzen von Ausgrenzung erfahren.

In einem Gruppenraum im Dachgeschoss können die Lernergebnisse diskutiert werden. Der Raum kann auch für Filmvorführungen oder für Vorträge dienen. An konkret recherchierten Lebensläufen zeigen sich wie in einem Brennglas die politischen Auseinandersetzungen der Zeit in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die sich gesteuert von Rassenhass und bedingungsloser Hingabe zur Ideologie des Nazismus in der Vertreibung der jüdischen Bevölkerung, dem Brand der Synagoge und der Ermordung eines großen Teils der Heidenheimer Juden in Konzentrationslagern Bahn brechen.

Die Ausstellung und die Handreichungen zum pädagogischen Konzept werden so gestaltet sein, dass die Lehrer der Besucherklassen die Seminararbeit selbständig durchführen können. Zur Unterstützung sollen auch jugendliche Peers geschult werden, die mit den Schulklassen die Themen bearbeiten. Darüber hinaus werden durch die Wolf-Heidenheim-Gesellschaft auch Führungen und Seminare angeboten.

Zielgruppe

Das Projekt wendet sich an die Schulen der Metropolregion Nürnberg und darüber hinaus, aber besonders auch an die Klassen, die im in Heidenheim gelegenen Schullandheim des Schullandheimwerkes Mittelfranken Projekttage verbringen.

Diesen Schulklassen (mit circa 3.000 Kindern pro Jahr) kann mit dem Besuch des Zentrums der Wolf-Benjamin-Heidenheim-Gesellschaft ein einzigartiges pädagogisches Konzept geboten werden. Die ausgearbeiteten Konzeptpapiere zum Training gegen Antisemitismus und Rassismus sollen auch als „Ausstellung to go“ in Form von gedruckten Plakaten mit in die einzelnen Schulen genommen werden können.

Die Initiatoren der Wolf-Heidenheim-Gesellschaft sind davon überzeugt, je früher Kinder und Jugendliche für diese Thematik sensibilisiert werden, umso erfolgreicher wird das Projekt sein können.

Die Initiative der Wolf-Heidenheim-Gesellschaft „Aktives Geschichtsdenkmal – Jüdische Schule Heidenheim“ wendet sich aber nicht ausschließlich an ein jugendliches Publikum. Durch die lokal angesiedelte Ausstellung zu Nationalsozialismus und Rassismus wird ein noch nicht beleuchtetes Kapitel der Lokalgeschichte aufgeschlagen.

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